Die Ergebnisse der Ausgrabungen

Der Aufbau der Anlage

Tafel 1 Tafel 2 Tafel 3

Das Geheimnis der Kreisgrabenanlage

Die Bestattung

Bestattung

2002 wurde genau im Zentrum der Kreisgrabenanlage eine unscheinbare Bodenverfärbung untersucht. Sie erwies sich als nur rund 0,7m breite schachtartige Grube, in der ein menschlicher Schädel in umgedrehter Position angetroffen wurde. Dabei fanden sich Fragmente eines reich verzierten Gefäßes. Wegen der besonderen Bedeutung dieses Fundes veranlasste der Archäologe Martin Nadler (Außenstelle Nürnberg des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege) eine Bergung als Block. Bei der Freilegung im Labor bestätigte sich, dass hier ein Mensch kopfunter bestattet worden war. Erhalten waren auch beide Unterarme, wovon einer nach unten hängend auf der Sohle der Grube aufgestützt erschien, während die andere Hand vor dem Gesicht zu ruhen kam. Der Rest des Skelettes war dem Bodenabtrag seit dem 5. Jtsd. zum Opfer gefallen.

Bestattung

Anthropologische Untersuchungen zeigten, dass es sich um das Skelett einer Frau handelte, die etwa 30-35 Jahre alt und 161cm groß war. Die Analyse des Verhältnisses der Strontiumisotopen 87Sr / 86Sr im Zahnschmelz eines Backenzahnes legt den Schluss nahe, dass die Frau in einer Umgebung mit anderer Geologie aufgewachsen ist, also wohl nicht im heutigen Raum Ippesheim. Das verzierte Gefäß der sog. „Stufe Planig-Friedberg“ ebenso wie ein mitgefundener kleiner Tierknochen datieren die Bestattung in den Zeitraum zwischen 4.725 und 4.610 v. Chr. Eine Bestattung kopfunter in senkrechter Position in einer schachtartigen schulterbreiten Grube ist einzigartig für die mitteleuropäische Jungsteinzeit.

Bestattung

Ihre Lage im geometrischen Zentrum der Kreisgrabenanlage legt einen direkten rituellen oder symbolischen Zusammenhang nahe. Es kann vermutet werden, dass die ungewöhnliche Bestattung mit der Aufgabe der Kreisgrabenanlage zusammenhing.